Koppelstange, Biegegelenke und andere Probleme

  • Hallo,

    ich repariere seit einiger Zeit als Hobby defekt Geräte, die ich mir neu kaum leisten könnte.

    Da ich nun eine Laborwaage brauche, habe ich es auch damit versucht.
    Leider noch nicht recht erfolgreich. Ich habe natürlich vorher die Defekte nicht gekannt.

    Die erste Waage SARTORIUS 1264 MP hat ein elektronisches Problem.
    Es leuchten einfach nur alle Elemente am Display. Nach vielen Stunden und den Ersatz einiger vermuteter Bauteilen, muss ich hier pausieren. Beim Mikroprozessor kommen keine Signale an: also vllt. irgendein Logikbaustein oder beim A/D-Wandler.
    Natürlich keine Hilfe von Sartorius möglich.


    Bei der 2. Waage Sartorius R200D sind alle Biegegelenk abgebrochen (Sie ist wohl hinuntergefallen, da auch die Glasabdeckung kaputt ist.). Ich habe die Gelenke mit Bronzeblech nachgebaut und auch die Festspannungsregler gelötet. Sie funktioniert zwar, aber bleibt nicht stabil: sie wandert rauf oder/und runter. Ich kann also nichtmal kalibrieren.

    Kann ich die Biegegelenke irgendwie nachbauen lassen? (Natürlich kein Ersatz bei Sartorius erhältlich). Was für ein Material ist das bzw. falls Messing , welche Anteile? Dann könnt ich vllt. bei einer Fa. mit Laser auschneiden lassen.
    Auch hier mal Pause, bis ich eine Idee habe.


    Nun die 3. Waage gekauft: Mettler Toledo PM4600.
    Sollte funktionsfähig sein. Leider total schlecht verpackt. Ein/der Koppelstab gebrochen, Rest in Ordnung. Da warte und hoffe ich noch auf Antwot von Mettler Toledo.
    Ein Stück Stahlblech funktioniert zwar, ist aber zu flexibel, da Waagenanzeige wandert und bei Belastung nicht zurück auf Null geht.

    Habe ich da ein Chance den Stab nachzubauen?


    Kennt ihr einen Laborwaagenanbieter der auch Ersatzteile für seine ältesten Waagen anbietet und nicht so restriktiv mit Informationen ist?


    Vielen Dank + LG

    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von contumax (30. September 2015 um 07:00)

  • Also genau solche Reparaturen mache ich ja.
    Die erste Waage deiner Liste ist aus den 80er Jahrne und sehr als und öfter mal defekt. Selbst aus zweien eine machen ist da nicht leicht. Habe noch drei mehr oder weniger defekte davon. Eine bekomme ich wohl ganz, wenn Zeit.
    Eine solche Mettler habe ich als Ersatzteilspender.
    Solche Koppelstange bei den 4,24kg Waagen von Sartorius sind aus einem Messingstab und den habe ich mit der Drehbank schon nachgefertigt bzw. ein Stück verlängert mit Klemmschraube seitlich.
    Da geht das. Wenn die Waage sonst nichts hat, geht sie dann.

    Die Flachbänder von der R200D: Die beiden seitlichen Bänder diesen ja als Scharnier/geben also den Drehpunkt um den der Wägebalken kippelt vor. Daher spielt die Dicke (und Steifigkeit) der Bänder eine Rolle. Andere Dicke=andere Hebelarmlänge und dann ist der Messbereich der Waage verstellt also falsch.

    Federstahl habe ich dafür genommen, weil ich die Originalteile für sehr hart, ledigleich verkupfert hiert (gegen Korrosion). Dagegen spricht aber, dass eine Verkupferung wohl mehr anlaufen/oxidieren würde und auch die dünneren gefrästen Flächen Kupfern sind und auch nach Anfeilen noch kupferfarben.
    Daher denke ich jetzt, es ist wirklich Kupfer aber Kupfer hart (=Walzhärte, bzw. sehr hart, noch härter?).

    Die Biegsamkeit ändert die Linearität der Waage, die stimmt dann nicht mehr. Ev. driftet/schwankt sie auch.

    Aber wie gesagt, die Mettler, die hätte noch als Teilespender. Es dürfte auch ein 2kg Modell sein, muss nachgucken.

  • Nachtrag : erstmal die Tippfehler aus der zweiten Zeile berichtigt:
    Die erste Waage deiner Liste ist aus den 80er Jahren und sehr alt.

  • Hallo hans56,

    vielen Dank für die Antwort.

    ich habe nun schon eine 2. alte Sartorius MP 1264MP ersteigert. Vielleicht schaffe ich es selbst eine ganze zusammenzubauen.

    Bei der Mettler PM4600 warte ich noch auf Antwort von Mettler Toledo; aber bei der habe ich die größte Hoffnung. Falls Sie da ein Ersatzteil (Koppelstab) hätten, wäre das super.

    Da die R200D mechanisch defekt, ist das mein größtes Problem; da muss ich noch nachdenken; eventuell verkaufen.


    Ich benötige für ein anderes Projekt 2 Waagen: eine größere von 10 mg bis ein paar Kilo, und eine kleinere bis 100 ug.
    Wenn ich dabei etwas über Waagen lerne, ist das auch gut; die Kosten sollten halt niedrig bleiben.


    LG Daniel

  • Wenn mir mein Passwort wieder einfällt, oder ich es zurücksetzen lasse, kann ich mich auch wieder anmelden und PN's lesen ;)

    Also 100µg, das wäre eine klassische Analysenwaage mit 0,1 mg Auflösung.

    Wenn das preiswert werden soll, habe ich eine Idee (eine für Hobby und Privatanwendung ziemlich gut, wie ich meine):
    Angenommen eine (sogar Sartorius-) Waage löst 0,2 mg Schritte auf. Also teilt 1 mg nochmal in 5 Teile. Da hat man praktisch das gleiche wie eine normale Analysenwaage. (Dagegen nutzen einem Waage mit 0,5mg Teilschritten nicht viel, da sie unterm Strich praktisch ja doch nur 1mg Schritte können, wenn man auch an dem Anzeigefehler denkt.)

    Also die Waage kann das bis 30g Maximallast. Und hat keinen klassischen großen eckigen Glaskasten sondern einen runden Glaszylinder als Windschutz, (geht auch ohne Windschutz oder mit Papprohr drumrum.)
    Der einzige Haken ist, aber nicht schlimm, wie ich meine: Sie zeigt die Einhait Karat (ct) an.
    Also 1g aufgelegt sind 5,000ct in der Anzeige und z.B. 23,456ct in der Anzeige sind 23,456/5 g (1ct=0,2g)
    Das ist im Kopf zu rechnen blöd, daher teile ich es durch 10 und dann mal 2. Dann geht es im Kopf: 2,3456 x 2= 4,6912 g
    Da sieht man auch die Anzeigeauflösung: plus minus 0,0002g.

    Also die kostet eben keine 200€, dafür hätte ich auch noch eine Sartorius Handy, also H110 Waage, die 111g mit 0,1mg kann.
    Sondern kostet deutlich weniger.

    Eine Mettler Waage mit 0,01g Auflösung bis 1200g und mit 0,1 g Auflösung darüberhinaus bis 6kg könnte ich ev. anbieten.

    PS an der R200D hätte ich grundsätzlich Interesse.

  • So, jetzt bin ich wieder eingeloggt.
    Also ich habe auch noch eine 1mg auflösenden Kompaktwaage, die auch ein Kalibriergewicht hat, mit der sie dann auch im Absolutwert wirtig misst. Die ist natürlich günstiger und sowas macht nur sinn, meiner Meinung, wenn man sie eben kalibrieren kann und auch mal mit Prüfgewichten überprüft hat. Denn sonst nutztn einem die Nachkommastellen ja nichts. Also mit plus minus 2mg stimmt sie auch.

  • Hallo,

    vielen Dank für die Angebote.
    An einer Waage die nur Karat anzeigt, hätte ich keine Freude.

    Ich habe nun mit der 2. Sartorius 1264MP eine funktionsfähige herstellen können.
    Ist aber nicht sehr stabil. Und dauert ewig bis es nicht mehr schwankt.
    Keine Ahnung, ob sich diese zufriedenstellend justieren lässt. Zumindest grammgenau geht.

    Bei der Mettler hab ich den Koppelstab hartgelötet und zurechtgefeilt.
    Leider zeigt ein 100 g Gewicht 210 g (Mir kommt vor als hätte sie anfangs 100 g angezeigt und ist dann irgendwann einmal auf 200 g gesprungen; bin mir aber nicht sicher)
    Haben Sie da eventuell einen Ersatzkoppelstab?

    Die R200D gebe ich gerne her. Werd mal ein paar Fotos machen.

  • Halle, hier endlich meine Antwort.
    Meine Mettler ist eine PK300 also im Bereich bis 300 g nicht im kg Bereich, daher mag die Koppelstange anders sein. Bei meiner ist es ein U förmig gebogenes Blech. Ich weiß, dass es bei alten 4kg Sartoriuswaagen ein Stab aus Messing ist.
    Also wenn die Länge und Verschraubungspunkte passen, kannst du es gern versuchen.
    IMG_2684.jpgIMG_2685.jpg

    Werde mal eine PN schreiben.

  • Das von meiner ist nicht so lang, wenn die 44mm die Außenlänge ist.
    An sich könnte ich eines anfertigen, wenn ich den genauen Lochabstand als Mass bekomme (der Befestigungslöcher) und die Breiten und Dicken überall. Aber ich habe selber noch Waagen zu reparieren, daher möchte ich das nicht zusagen. Das Ausbauen von meiner wäre kein Problem. Ist aber zu lang.