Welche KERN - oder Alternativen?

  • Die KERN TAB 20-3 und EMB 100-3 wiegen beide im 1mg Bereich (sind die günstigsten KERN die ich gefunden habe), wobei die EMB bis 100g geht, teurer ist und insgesamt die professionellere ist. Wenn aber beide im 1mg Bereich wiegen, und es mir nur auf Genauigkeit ankommt kann ich auch die günstigere nehmen, oder gibt es da starke Abweichungen oder so?
    Sonstige Alternativen die ähnlich genau oder natürlich noch genauer sind?
    Ansonsten wäre noch interessant zu wissen ob die G&G PLC100B-C (100€) besser als die KERN TAB 20-3 ist (70€). Dann wäre der Aufpreis von 30€ noch ok. Ist aber keine so gute Waagenmarke wie KERN, oder.

  • Reicht Dir die Höchstlast von 20 g bei der Kern TAB 20-3? Dann nimm doch die. Linearität (+/-4 mg) und Reproduzierbarkeit (2 mg) sind für den Preis gut. Ein Gewicht zum Prüfen und Justieren ist dabei.
    Bei der EMB 100-3 zahlst du für den größeren Wägebereich. Die Reproduzierbarkeit von 1 mg ist besser (Linearität: 5 mg). Der fehlende Windschutz kann sich in der Praxis bemerkbar machen. Ein Justiergewicht (optional) wäre auf jeden Fall empfehlenswert (oder der DAkkS-Kalibrierschein, dann justiert Kern die Waage).

    Für das G&G-Modell konnte ich nur auf Ebay technische Daten finden, nicht auf der Herstellerwebsite. Mit einer Linearität von +/-5 mg und Reproduzierbarkeit von 5mg ist die Waage schlechter als die Kern-Waagen. Dafür bekommst du einen Glas-Windschutz. Von Anbietern, die auch nicht-eichfähige preisrechnende Waagen verkaufen (BPS F30), würde ich aber grundsätzlich die Finger lassen.

  • Die 20g reichen locker, mit kommt es vor allem auf genaues wiegen von mg Gewichten.
    Werden die ±4mg mit zunehmendem Gewicht erreicht oder sind schon bei 1mg bis 5mg Gewichten große Abweichungen möglich?
    Windschutz haben wie ich sehe beide KERN nicht.
    Justiergewichte / Prüfgewichte wollte ich mir holen, wo gibt es günstige zuverlässige 1,10,100 mg und 1,10 g Gewichte? (die von KERN kosten 100te von €)

    Ok, eine G&G wird es nicht werden, sondern eine KERN.

  • Die haben aber DMS Messzelle also wie eine billige Küchenwaage ;)
    Also kein Prinzip der Kraftkompensation.

    Eine 1mg Waage bis 20 g habe ich für 30€ abzugeben, ist neu aber eine kleine aus vermutlich vernost. Aber ich mache gern beliebig viele Fotos mit diversen genauen Prüfgewichten drauf.
    Sie schafft es, innerhalb +- 2mg zu liegen. (Maximal 3mg).
    Sie lässt sich kalibrieren, Prüfgewicht ist dabei.

    Für die Kern Waage musst du auch ein Justiergewicht kaufen. Das ist nicht eingebaut und ohne das, ist der Absolutwert je nach Aufstellungsort über Meeresspiegel ja auch 10mg oder gar mehr falsch.
    PS Prüfgewichte kann aich anbieten, einfach anfragen.
    Z.B. habe ich gröbere, die ich anpassen kann und überprüfen kann mit genauen Analysenwaagen. Sogar mit Microwaagen. Wenn mir das Abfeilen gut und genau gelingt, ist das ein ende billiger als ein gutes zu kaufen.
    Bei ebay kann man leider nichts kaufen. Diverse Händler bieten Gewichte ohne jegliche Angabe der Genauigkeitsklasse (OIML)

    Einmal editiert, zuletzt von hans56 (9. Juli 2015 um 13:22)

  • Hallo hans56,

    Welche haben DMS Messzelle? Ich kenne mich mit den Sensoren/Techniken bei Waagen nicht aus. Du meinst die KERN Waage für 70€ funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie eine billige Küchenwaage? (ich weiß nicht ob das was ausmacht, wenn KERN eh schreibt dass sie eine entsprechende Genauigkeit einhalten)

    An einer 30€ 1mg Waage aus Fernost bin ich (natürlich) nicht interessiert (gibt ja immer noch z.B. ebay zum rein stellen) bzw. einer 30€ 1mg Waage generell.

    Justiergewicht ist in der Tat Pflicht. Wenn Du ein paar Fotos mit der/den Mikrogrammwaage/n und deinen Gewichten drauf machen kannst, und die Gewichte ok im Preis sind, wäre ich interessiert (dann aber lieber über ebay zwecks Sicherheit wenn es nichts ausmacht). Es hat auch Sinn die eigenen Gewichte dann auf verschiedenen Mikrogrammwaagen nachzumessen.

  • 1. Die Kern&Sohn Waage, die du kaufen möchtest kommt auch aus Fernost und ist nicht Made in Germany. Hast du nicht gewusst? Die sind nunmal nicht besser geworden, lassen aber billiger in Fernost die Platine produzieren.

    Ja, sie funktioniert wie eine billige Küchenwaage, ein gefräßtes Metalteil biegt sich unter der Last leicht durch, was ein Dehnungsmessstreifen durch Produzieren einer sehr kleinen elektr. Spannung misst. (DMS Messzelle).

    Das will ich nicht schlecht machen aber durch die Biegung ändert sich das mit dem Alter/Dauer der Benutzung, daher ist wichtig, das man so eine Waage kalibrieren kann. Auch wenn mal mal was auf die Waage gefallen ist, kann sich die Vorlast ändern etc.

    Die Anolog/Digitalwandler sind höher auflösend geworden, warum man diese Technik auch mit mehr als nur 3000 Ziffernschritte (Küchenwaage bis 3kg mit d=1g) nutzen kann. Kern und Sohn misst so bei 100g Modellen oder gar 400g Modellen mit 1mg Auflösung, was über 100000 Teilschritte sind. Das hätte man früher nicht einer DMS Messzelle gekonnt, ist aber billiger herzustellen und daher mehr und mehr verbreitet, speziell bei Kern&Sohn und den preiswerten Schulwaagen.

    2. ich setze einfach 70/80€ für meine kleine Waage, was sie wohl höherwertig macht in deinen Augen ;)

    3. es ist wichtig, das man ein genaues Kal-Gewicht hat und auch die Linearität überprüfen kann. Die Linearität zumindest ein mal. Wozu man wiederum mehr genaue Prüfgewichte braucht. Daher mein Angebot Fotos zu zeigen und eine Tolleranz im Absolutwert von 3mg zu garantieren. Denn das zählt.
    Nicht das die Waage nach dem teuren Messprinzip der Kraftkompensation arbeitet.


    PS Ja, Gewichte kann ich anbieten und wiegen. Die sind nicht genau 100,000mg aber das macht ja eigentlich nichts, wenn man eben weiß, das sie 100,07x wiegen z.B.
    Also so kleine Alu-Milligrammgewichte kann ich entbehren. (manche sind Alu, manche Edelstahl). Nur wenn das Gewicht als Kalibriergewicht für zB. eine Mikrowaage diesen soll (ich nehme an, eher nicht), dann muss der Absolutwert auch genau 100,00xg sein.

    3 Mal editiert, zuletzt von hans56 (10. Juli 2015 um 14:21)

  • "in Fernost die Platine produzieren"
    Die Platine oder die ganze Waage? / all deren Waagen?, aber egal.

    2. Ja, klar, jetzt will ich sie doch haben :D

    "Tolleranz im Absolutwert von 3mg zu garantieren"
    "PS Ja, Gewichte ..."
    Wenn ich ein 1mg Gewicht habe und es in Wirklichkeit 1 +- 0,1mg wiegt, ist es ok, bei 100mg +- 3mg auch ok. Weiß nicht wie du "Absolutwert von 3mg" meinst. Mit dem was du unter "PS.." schreibst, hast du recht.

    Stelle einfach ein paar 1mg Gewichte bei ebay rein (mit Sofortkaufoption). Ich bin an 10x1mg, ein paar 10mg bzw. 100mg und ein paar Gramm Gewichten interessiert.

  • Wenn eine Waage 1mg anzeigen kann, dann ist d= 1mg.
    Dann rundet sie ja auf oder ab bei 5,556g. Also rundet entweder ab zu 5,555 oder undet auf zu 5,556. Somit ist alleine der Anzeigefehler (rein technisch bedingt von der letzten angezeigten Stelle) ja +/- 1mg.
    Fast jede Waage hat mind. 2d Linearitätsfehler und von der Kalibrierung her oder der Genauigeit des Kalibriergewichtes einen Fehler von +/- 3d also bei einer Milligrammwaage eben 3 mg. Somit liegt der größe Fehler im ungünstigsten Fall der Maximalauslastung der Waag bei dem Fehler des Prüfgewichtes plus dem in einem engeren Bereich liegenden Linearitätsfehler. Das sind hier 3d plus ca. 1d also in Summe 4d oder 4 mg Tolleranz im Absolutwert. Also wenn Maxlast =100g, dann kann sie 100g mit +/- 0,004 g genau wiegen. Wiegt man damit aber nur 1g ab, dann ist der Fehler vom Prüfgewicht zu vernachlässigen (nur 1/100 von 3d also null). Es bleibt der Lin-Fehler. Also 1g kann ein solche Waage mit 2mg Tolleranz genau wiegen.

    Somit kann sie ein 50 mg Gewicht eben auch nur +/- 2 mg genau wiegen.
    Ein 10mg Gewicht läge unter der Mindesteinwaage und hat auch mind +/2 mg Fehler (was 20% sind!)

    Ja, Gewichte sollten abhängig von der Größe eine prozentual gleiche Tolleranz haben.

    Aber ich meinte den Fehler, den alleine eine jede, auch die hochwertigste Waage mitbringt. Denn jede Waage (,die keine Nachkommastelle versteckt, also einzelne Ausnahmen mit Eichwert e=d gibt es oder gab es früher zumindest mal) hat einen Absolutwertfehler von mindestens diesen 2-4d je nach Auslastung.

    Also ein 100mg Gewicht kannst du damit eben nur mit 3% Fehler genau wiegen. Aber das dann auch garantiert, sofern die Waage ok ist etc. Also das meinte ich mit einer Garantie, die ich für meine Taschenwaage anbiete.

    Die Garantie, dass sie überall auf der Welt mit jeder amtlich geeichten Waage oder gar vom Eichamt mit diversen Prüfgewichten geprüft werden kann und garantiert innerhalb +/- 3d also 3mg ligen wird. Egal wie groß das aufgelegte Gewicht ist. Besser ist keine Kern, keine Mettler und keine Sartorius Waage mit d= 1 mg (was die Herstellergarantie angeht).

    Und 3mg von 20g ist verdammt genau. Prozentual.
    Das kann man aber nur garantieren, wenn man Prüfgewichte hat, die deutlich genauer als +/- 1 mg sind.

    Wenn ich Bilder habe, können wir das entweder direkt abwickeln oder auch über ebay.
    Zehn einzelne 1mg (10x1mg) Gewichte habe ich nicht. Aber einen ganzen Satz mit Milligrammgewichten kannst du haben.

  • (gerade aus Versehen mit Strg+Q meinen längeren Post geschlossen XD -- ich fasse mich kürzer:)

    20g ± 4mg ist wirklich nicht viel und für meine Zwecke ausreichend. Aber 10mg ± 4mg ist viel. Ist es denn so/wahrscheinlich, dass wenn ich 10mg wiege, der Fehler dann auch ± 4mg sein kann, oder wachsen die ± 4mg eher mit zunehmendem Gewicht? (Der Fehler wird also sozusagen kleiner je größer das Gewicht bzw. größer je kleiner das Gewicht?)

    "Denn jede Waage (,die keine Nachkommastelle versteckt"
    Dazu fällt mir vielleicht noch ein -- ich kenne das aus der Elektronik -- wenn Nachkommastellen angezeigt werden, es nicht automatisch bedeutet, dass diese auch stimmen. Gut, bei einem renommierten Hersteller, sollten dann auch die Nachkommastellen stimmen (vorausgesetzt kalibriert).

    Ein Satz mit Milligrammgewichten ist ok, Grammgewichte wären auch interessant oder poste einfach eine Liste mit allen Gewichten.

    Soll ich mich hier anmelden und du schickst PN oder willst du die Links öffentlich posten?

  • Nein, wenn man nur 10mg abwiegt, dann kann man zwar Probleme mit der Auto-Zero Funktion von vielen Waagen bekommen (also unter 5d Last also 5mg Last zeigen sie immernoch 0 an), aber der Absolutwertfehler vom Kalibriergewicht spielt da keine Rolle, somit bleibt nur der Linearitätsfehkler von 2mg aber in kleinen Fensten ist dieser Fehler kleiner. Mann liegt also fast genau bei dem Anzeigefehler selbst, also bei +/- 1-2mg Fehler wenn man nur eine Masse von 10mg wiegt mit einer Milligrammwaage.

    Da aber die Auto-Zero funktion eine stabile 0 vorgaukeln soll, kann sein, das die leichte Änderung der ersten zwei mg wenn man ein 10mg Gewicht auflegt nicht registriert wird. Dann würden nur 8mg agezeigt werden. Legat man dazu nun noch ein Gewicht (größer, z.B 1g) und entfernt alles, dann zeigt die Waage anschließen MINUS 2mg also -2 mg im Display.
    Aber das habe uch bisher nur mit Analysenwaagen erlebt, die 0,1 mg anzeigen. Da kann man 1mg nicht gut mit abwiegen. Also zumindest 0,3 oder 0,5 mg würden sie gar nicht merken (also absichtlich wegdrücken und somit die Anzeige auf 0 halten).
    Wegen der Gewichte: Kommt. Klappt vielleicht Sonntag.

  • Eine Waage mit einer Ablesbarkeit von 1 mg sollte man niemals für die Einwaage von 10 mg verwenden, es sei denn, man kann mit einer erheblichen Messunsicherheit leben. Alleine der Rundungsfehler wäre doch enorm (tatsächlich 10,5 mg ->Anzeige bei perfekt genauer Waage 10 mg -> bereits 5% mehr, als man haben wollte).

    Nehmen wir mal als Referenz die sehr strengen Anforderungen nach USP (United States Pharmacopeia, amerikanisches Arzneibuch) für das Mindestgewicht: Dieses beträgt das 2000-fache der Reproduzierbarkeit (Standardabweichung), also für die Kern TAB 20-3 2000 * 2 mg = 4 g. Erst ab 4 g würde diese Waage also nach USP hinreichend genaue Ergebnisse liefern! Für ein Mindestgewicht von 10 mg würde man typischerweise eine Waage mit einer Ablesbarkeit von 0,005 mg oder 0,001 mg verwenden. Die gibt's natürlich nicht für 70 € und nicht auf ebay.

  • Natürlich ist das so, weil der Prozentuale Fehler unverhältnismäßg groß wird. Mir sind die Mindesteinwaagen der Hersteller bzw. Waagentypen schon bekannt. Steht ja oft drauf.
    Aber eine US Norm oder andere interessieren die meißten Privatanwender nicht die Bohne, denn denn Sinn und Zweck, was es bringen soll, wird oder sollte jedem Nuter bekannt sein.
    10mg mit einer Milligrammwaage ergibt mindestens 30% Fehler, bei anständiger Waage eher nur 10-20% aber das ist natürlich prozentual sehr sehr viel.
    Mit einer Analysenaage ohne Auto-zero oder nicht bei Null gestartet ist der Fehler schon 10 mal kleiner. Trotzdem noch hoch.

    Ach und ja, ich habe eine Ultramikrowaage (d=0,1µg also 0,0001 mg) bei ebay verkauft. Eine höher auflösende Waage kann man gar nicht kaufen. Aber sowas ist neu in der 20000€ Preisklasse, gebraucht ab ca. 1000€.

    Absolut kann man aber auch 10mg mit 1 bis 2mg Fehler plus minus wiegen mit einer Analysenwaage. Wenn das reicht, dann kann man das machen, auch wenn auf der Waage eine höhere Mindesteinwaage steht.

    Wie gesagt, auto-zero sollte man im Griff haben und selbst rechnen können, wie hoch der Ablesefehler alleine ist und ob das reicht.

  • Mike, danke für die Info. 10mg +- 0,5mg ist ok für meine Zwecke. Ich plane aber auch 1mg Sachen zu wiegen. Mit Prüfgewichten kurz vor dem Wiegen nachgewogen/kalibriert und den Nulleffekt versuchen zu vermeiden (gleich alles drauf legen) sollte doch klappen 1mg zu wiegen? (wie sich hier d=4 trotz Kalibration auswirkt wäre interessant zu wissen)
    Hier hat einer selber was gebaut https://www.youtube.com/watch?v=n90whRO-ypE aber die einzelnen Teile und so weiter zu dem Projekt konnte ich nicht finden. Vielleicht kennt ja jemand so ein DIY Projekt was man gleich als Set kaufen kann.