Suche günstige Waage für das abwiegen von Medikamenten mit der Genauigkeit von 1mg

  • Also ich hab mir jetz mal beide Waagen besorgt. Wirklich zufrieden bin ich mit Ihnen nicht. Um wirklich genaue Ergebnisse zu erhalten muss ich die Waagen beide jedes mal mit dem dazugelieferten Gewicht neu einstellen. Wenn ich das nicht tue, dann weicht die Angabe vom Referenzgewicht ca. +- 3mg ab. Zudem ist es so, dass die Angabe dann oft nicht stabil ist, sondern sich immer wieder ändert. Oft stabilisiert sich das ganze nach einer gewissen Zeit, jedoch entspricht dann die Angabe meistens nicht dem Referenzgewicht. Wenn ich bedenke, dass ich damit vorhabe Medikamente miligrammgenau zu dosieren, dann graust es mich. Denn wenn ich dass Gewicht kurz entferne und dann wieder neu auflege, dann kommen noch schlechtere Werte heraus. Und das dosieren von Medikamenten ist ja ein ziemlich dynamischer Prozess. Mache ich was falsch oder ist die Waage kaputt, oder passt alles?

  • Also um mal ganz ehrlich zu sein...
    Wenn diese Waagen in dieser Preisklasse gut wären, würde man keine Waagen in höherer Preiskategorie fertigen.
    Das sind keine Waagen im Sinne von Präzisionswaagen, sondern eher was für das ungefähre wiegen in mobiler Form.
    Medikamente wiegt man auf einer Analysenwaage und benötigt man eine Genauigkeit von 1mg, so empfiehlt es sich eine Waage mit der Teilung von 0,1mg zu verwenden.
    Diese bekommst du natürlich nicht für 90€.
    Grundsätzlich ist die Zulassung für den Eichpflichtigen Verkehr ein guter Indikator für die Qualitität und Zuverlässigkeit. (PTB oder EU)

  • Ich denke auch, dass die hier geforderte Genauigkeit nicht mit einer preiswerten portablen Waage ereicht werden kann

    Es sind einfach zu viele Parameter die Einfluss auf das Ergebnis haben

    Eine gute gebrauchte Mettler B6 gibts schon für weniger als 50 Euro

    allerdings mechanisch und schlecht zu transportieren, dafür aber genau auf 0,1mg.....

    Einleitung

    Wägen ist eine der häufigsten Arbeiten im Labor. Moderne Mikro-,
    Semimikro-, Analysen- und Präzisionswaagen sind heute so perfektioniert
    worden, dass im allgemeinen auf spezielle Wägeräume verzichtet werdenkann.

    Der technologische Fortschritt in der Elektronik erlaubte, die Bedie-
    nung erheblich zu vereinfachen, die Wägezeiten stark zu verkürzen und
    die Waagen so anpassungsfähig zu machen, dass sie heute direkt in einen
    Produktionsprozess integriert werden können.

    Dieser Fortschritt birgt allerdings die Gefahr in sich, dass Störeinflüs-
    se der Umgebung zu wenig beachtet werden. Es handelt sich dabei meist
    um physikalische Effekte, die für Mikro-, Semimikro- und Analysenwaagen
    messbar sind und von ihnen nicht unterdrückt werden dürfen, da es sich
    dabei um tatsächliche Gewichtsveränderungen handelt (z.B. langsame
    Verdunstung, Feuchtigkeitsaufnahmen) oder um Kräfte, die auf das Wäge-
    gut und die Waagschale wirken (z.B. Magnetismus, Elektrostatik) und von
    der Waage ebenfalls als Gewichtsveränderungen erkannt werden.

    Mit der vorliegenden Information möchten wir auf die wichtigsten
    Punkte hinweisen, die bei der Arbeit mit Mikro-, Semimikro- und Analy-
    senwaagen beachtet werden müssen, wenn Wägeresultate von hoher Qua-
    lität verlangt sind.

    Nach kurzen Hinweisen auf den Standort und die sachgemässe
    Bedienung der Waagen werden die Störeinflüsse durch die Umwelt auf
    die Gewichtsbestimmung im einzelnen diskutiert. Die meisten dieser Ein
    -
    flüsse sind durch eine sich langsam verändernde Gewichtsanzeige (Drift)
    erkennbar.
    Da auch die richtige Interpretation der technischen Daten für die
    Beurteilung eines Wägeresultates äusserst wichtig ist, werden zum Schluss
    die gebräuchlichsten Fachbegriffe erklärt.
    6
    Standort der Waage
    Die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit von Wägeergebnissen ist eng mit
    dem Standort der Waage verbunden. Beachten Sie die nachfolgend aufge-
    führten Punkte, damit Ihre Waage unter den besten Bedingungen arbeiten
    kann

    den Rest sollte man hier nachlesen----

    http://www.medizin.unibe.ch/content/e259/e…ttlerToledo.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von Mikrowa (3. Juli 2013 um 22:06)

  • Na wieviel muss ich denn mindestens ausgeben für eine Waage mit der ich das genau messen kann? Dann ist sie halt nicht portabel. So schlimm ist das dann auch wieder nicht.

    Was heißt das wenn die Mettler mechanisch ist? Kannst du mir ein Beispielmodell nennen?

  • wie und wo mache ich mich da kundig?
    kannst du mir nicht ein günstiges Modell nennen?
    Wenn ich auf den Link klicke, sehe ich leider nur einen schwarzen Bildschirm. Was stimmt da nicht?

  • Wenn ich mich kurz dazwischen schalten darf:
    Ich hab den Artikel nur flüchtig überflogen, aber mich graust es schon etwas vor der "Aufgabenstellung":
    Gesucht wird eine Waage mit d=1mg, um Einzelwägungen von Medis im Bereich unter 100mg (~ 100d) durchzuführen.
    Da sind allein rechnerisch pauschmal mal 1% Fehler inbegriffen, da die Waage z.B. 100mg anzeigt, egal ob 99,5mg oder 100,4mg aufliegen.
    Zusätzlich kommt noch die Messunsicherheit der Waage selbst und die Störeinflüsse der Umgebung (Luftzug, Vibration, usw).
    Wenn es tatsächlich also so kritische Wägungen sind, dann ist mindestens eine Waage mit d=0,1mg angebracht.
    Im Pharmabereich darf man deswegen (unabhängig von der Genauigkeit der Waage) übrigens nicht unter 1200 digit einwiegen, was bei einer 1mg-Waage 1,2 Gramm Mindesteinwaage wären.

    Desweiteren sind die 'Ansprüche' des T.E. meiner Meinung nach ein wenig überzogen; ok, er ist Laie und kann es nicht wissen.
    Eine 'sehr hochwertige' Waage für solche Anwendungen (Mettler, Sartorius, Kern...) hat in der Regel eine CAL-Funktion, mit der sie sich beim Start selbstständig justiert und an den Aufstellort (Höhe, Temperatur, Feuchte,...) anpasst. Eine 'günstige' Taschenwaage kann das nicht bewerkstelligen, daher ist es nunmal unerlässlich vor der Benutzung die Justage (oder zumindest eine Kalibrierung) mit einem Prüfgewicht vorzunehmen.
    Dass der Gewichtswert schwankt, ist bei einer Waage dieser Genauigkeit OHNE Windschutz ebenfalls kein Makel, sondern leider eher die Norm.

    Leider gibts die Eierlegende-Wollmilchsau-Waage nicht.
    Also entweder gehts hier um die extreme Genauigkeit (da kritische Wägeanwendung), dann kostet es leider etwas mehr, alleine schon, da eine 0,1mg-Waage angebracht ist und ich würde einen Windschutz empfehlen.
    Oder es soll ein 'guter und günstiger' Kompromiss sein, dann kommt man um ein externes Prüfgewicht und ggf etwas ungenauere Wägeresultate leider nicht herum.

  • Ja, nur leider wissen das die Wenigsten.
    Ich würde die Kern ABS 80-4N empfehlen: Interne CAL-Funktion, möglichst kleiner Messbereich (günstiger), aber 0,1mg Genauigkeit und Windschutz, sowie Umgebungsfilter.
    http://www.kern-sohn.com/lshop,showdetail,137527372820713,de,1375273738-21232,produkte.1.3,ABS-N/ABJ-NM|-|-|3,2,Tshowrub--produkte.1.3,.htm

    Klar, 1000€ ist kein Papenstil, aber meinen 'echten' Kunden würde ich eine "Mettler MS 104S" (ca 3600€) bzw "Sartorius Secura 124" (Preis ähnlich) als Untergrenze der Verhandlungsbasisans mit Hinweis auf eine Semimikro-Deltarangewaage ans Herz legen - so als Vergleich, was üblich ist, wenn man in der Forschung mit Medikamenten und Wirkstoffen hantiert.
    Qualität hat leider immer ihren Preis und wenn die Wägeergebnisse tatsächlich sooo kritisch sind, dann muss derjenige eben leider 500€ MEHR investieren.
    Oder Abstriche in einigen Punkten hinnehmen.

    Nur zur Info:
    Sartorius Secura - http://microsite.sartorius.com/de/secura/specifications.html

    Mettler MS - http://us.mt.com/us/en/home/pro…al_Balance.html

    Aber dafür haben wir ja dieses Forum und wir helfen gerne!