sartorius MC/ RC210D, "error 110"

  • Guten Tag.

    Ich bin ganz neu hier, und suche Menschen, die Erfahrung haben mit der Analysenwaage Sartorius RC 210 D.
    Ich habe das Teil sehr günstig erstehen können, und es ist defekt:
    Beim Einschalten wird sogleich die Fehlermeldung "Err 110" angezeigt.
    Ich fand im Netz den Hinweis, daß diese Meldung bedeutet, daß die Verbindung/Kontakt zwischen Display und Hauptplatine (PCB) gestört sei.

    Ausschalten läßt sie sich nicht; wenn die Stromversorgung eingesteckt wird, erscheint diese Meldung sogleich.
    Da ich technisch, elektronisch und feinhandwerklich versiert bin, habe das Gerät geöffnet.
    Ich fand einen Wasserschaden; eine Schaumstoffplatte hatte sich völlig in ihre Bestandteile aufgelöst,
    war überall hygroskopisch-schmierig, voller Staub und Krümel. (Im Innersten nicht, gottseidank)
    Ich habe gereinigt, gemessen...das FCP-Kabel Display-Platine ist ok.
    Spannungsregler scheinen ok zu sein.
    MOS-Fet...noch unklar...

    Hat jemand eine Idee?
    Liebe Grüße, und besten Dank in die Runde.
    gegse.-

  • Hallo Gegse,

    wie ist denn die Elektronik aufgebaut? Kannst Du mal Bilder von der Hauptplatine und dem Display bzw. der Bedieneinheit machen?
    Da Du ja schon mitten drin bist, könntest Du mal versuchen, die Kommunikation zwischen der Anzeige und der Hauptplatine mit einem
    Oszi oder einem Logikanalysator mit USB (die gibt es schon sehr preisgünstig) zu betrachten.

    Gruß

    EMUD

  • Guten Abend.

    Zunächst herzlichen Dank für Deine Nachricht und Idee.
    Heute abend schaffe ich es nicht mehr, Photos zu machen;
    ich schaffe es wahrscheinlich morgen.

    Soviel vermag ich schon zu sagen:
    Das Gerät ist bereits digitalisiert.
    Es gibt die eine Ebene (Platine), auf der sich (dem Anschein nach) die ganze analoge Elektronik für die Bereitstellung
    der eigentlichen Wäge-elektromechanik /Sensorik befindet- also OP's usw.

    Die zweite Ebene, die daran anknüpft, digitalisiert dann die analogen Meßwerte, stellt die Spannungs-/Sromversorgungen bereit.
    und an jener hängt dann auch das Display über ein langes Flachkabel. Dieses scheint in Ordnung zu sein (durchgemessen).
    Dort gibt es auch eine serielle PC-Schnittstelle.

    soweit erstmal.

    Ein Schaltbild habe ich natürlich nicht. :(

    ...morgen will ich versuchen, Photos hier reinzustellen.
    Bis dahin, und beste Grüße,
    gegse.-

  • Hallo gegse,

    ja, das wäre hilfreich. Vielleicht kannst Du ja mal beschreiben, was auf der Displayplatine drauf ist ... hat die einen eigenen Controller ...
    die Hauptplatine, hat die einen Prozessor, eventuell Eprom und RAMs ... . Sollten da EPROMS drauf sein, bitte nicht mit Blitz fotografieren,
    wir haben schon damit welche "teilgelöscht", das kann vorkommen.

    Leider bekommt man für diese Geräte keine Unterlagen, man muss also selbst rausfinden, wie es aufgebaut ist. Dazu gehört, wenn ein
    Fehler in der Elektronik vermutet ist, die verwendeten Bauteile zu identifizieren und damit eine Grundlage für Messungen zu schaffen.

    Bin gespannt auf die Bilder.

    mfG

    EMUD

  • Guten Abend.
    So, nun versuche ich hier mal, Photos hochzuladen:
    P1030328.jpgP1030325.jpgP1030329.jpgP1030324.jpg

    Es ist eines von der Display-Platine ( rechtes Photo. -Ja, dort ist ein eigener Controller),
    zwei von der digital-Platine (die beiden mittleren)
    und eines von der Analog-Platine (links, das erste hier)

    Danke für den Hinweis:
    "...Eprom und RAMs ... . Sollten da EPROMS drauf sein, bitte nicht mit Blitz fotografieren,..."
    Ja, es ist ein altes EPROM drauf.

    Es scheint so zu sein, daß auch ein "PAL" drauf ist von MHS,
    nämlich das " 400G82-5".
    Dazu finde ich aber keine Unterlagen; vielleicht ist es aber auch in Ordnung.

    Es ist so, daß, wenn ich die Stromversorgung einstecke,
    nach 2 sec. die Fehleranzeige: "Error 110" erscheint.
    Auffällig dabei ist, daß keine Beleuchtung stattfindet (des Displays), und daß, wenn ich den Ausschaltknopf betätige,
    die Error-Anzeige solange erlischt, wie ich drücke,
    und hernach (beim Loslassen also) wieder erscheint.
    Ich habe das Gefühl, daß irgendeine der Spannungsversorgungen nicht verbunden wird; es befinden sich ja diverse Regler auf der Hauptplatine,
    die selber jedoch funktionieren...
    Es gibt auch MOS-FET's, die gilt es noch zu überprüfen.
    Die Verbindung vom Aus/Ein-Schalter (impulsmäßig) vom Display zur Platine
    funktioniert, aber ich weiß noch nicht, wie genau die Schaltung letztendlich dadurch aktiviert wird (eben: durch einen der MosFet...)

    na, schau'n wir mal...
    Liebe Grüße,
    Gegse.-

  • Hi, das ist ein Schritt weiter ... schalte das Teil doch mal ohne Eprom ein ... gibt es die gleiche Meldung? Wenn nein, dann läuft der Rechner mit seinem Eprom ... du kannst ja mal das Eprom auslesen und schauen, ob da Texte drinstehen, dann ist das Display vermutlich ein "dummes" Teil. Das würde bedeuten, das die Taster alle über den Flexstrip laufen und das Display über 4 oder 8 Bit angesteuert wird.
    Jedenfalls bist du nun schon weiter ... was ist das für ein Prozessor auf dem Display?
    Dann lass das Ohmmeter mal kreisen.
    Gruß

    Emud

  • Guten Abend.

    ...uuups....hilfe, wie mach' ich denn das: "ohne Eprom einschalten" ?
    (ich bin Unwissender in Sachen Programmieren.)

    also, der Professor auf der Display-Platine heißt:

    "OKI M5265
    9Z03" (o-drei oder null-drei)

    ...und wie kann ich das EPROM auslesen? Meinst Du: Einfach ausstecken? Kann da nichts passieren?
    also, es befindet sich ja ein EPROM mit (zugeklebtem) Glasfenster auf der Hauptplatine,
    und dieses sitzt in einer Steckfassung.
    Auslesen -wie geht das?
    Und was meinst Du mit "Ohmmeter kreisen lassen"?

    Also immerhin kann ich den Schaltimpuls des Aus/Einschalters an jenem (eventuellen) PAL- IC wiederfinden,
    aber noch komme ich nicht weiter.
    Die LED-Beleuchtung des Displays wird über einen MOSFET angesteuert, und jener offenbar ebenfalls von jemen ominöse PAL-IC (?).
    Hier noch ein Photo desselben:
    400G825.jpg

    (puuh, ganz schön heftig...hab ja schon Vieles vollbringen können, aber das hier...)
    :) dennoch.

    Danke für Deine Hilfe!
    Liebe Grüße,
    gegse.-

  • Hallo,
    das sind viele Fragen gleichzeitig. Fangen wir mal mit dem Display an:
    der OKi ist ein Displaytreiber (findet sich unter Google) und somit ein dummes IC. Er kann nur die einzelnen Segmente ansteuern und bekommt die Information dafür wohl aus dem Baustein, auf dem der Aufkleber ist. Es wwäre gut zu wissen was das für ein Typ ist (Aufkleber abmachen). Das ist vermutlich der Displayprozessor.

    Das EPROM kannst Du aus dem Sockel ziehen und dann mal einschalten, es kann dann (nichts mehr) passieren, da dem Prozessor das Programm fehlt. Also kann er nicht mit dem Display "sprechen". Kommt dennoch eine Meldung auf dem Display, dann verfügt dieses über eine eigene Software.

    Das Eprom kannst Du mit einem sogenannten Eprom Brenner auslesen (die gibt es für kleines Geld in der Bucht). Damit kannst Du auch die Daten des Eproms auf dem PC sichern (immer eine gute Idee).

    Gruß

    Emud

    P.S. Versuche mal rauszufinden, wo die Taster angeschlossen sind. (ich denke, die gehen alle zur Hauptplatine)

  • Guten Tag.

    Herzlichen Dank für Deine Unterstützung!

    1) Der Prozessor auf der Display-Platine heißt (der gelb zugeklebte):
    _____________________________________________
    Japan/ Fujitsu

    MB88544
    220L
    9021 Z02
    50507-023-51
    (HIGH-SPEED CMOS SINGLE CHIP 4-BIT MICROCOMPUTER)
    _________________________________________________________
    2) Ich habe das EPROM herausgezogen, und das Gerät eingeschaltet, und siehe:
    Die Fehlermeldung erscheint noch immer!

    3) Ich habe mir grade in "der Bucht" einen Eprom-programmer bestellt. Ich hoffe, daß der dann auch Auslesen wird.
    (Eine sehr gute Idee, das Programm zu sichern!)

    3) Die Tastatur an sich (die Tasten) sind über ein 13-pol. Flachkabel an die Display-Platine angeschlossen.
    Die Display-Platine ihrerseits dann über das lange 14-pol. Flachkabel an die Hauptplatine.

    4) Neben dem EPROM befindet sich ein 24-poliger IC, der ein 16K (2Kx8) CMOS Static RAM zu sein scheint:

    8941 AV AR1191
    VT20C18-35PC

    NXP Semiconductors
    VLSI Technology
    16K (2Kx8) CMOS Static RAM
    IC Date Code: 8734

    Der wird mir ein bißchen zu heiß...(?), aber ich ich weiß nicht, ob diese meine Einschätzung zutrifft.

    Soweit als nächsten Schritt.
    Danke vielmals, und beste Grüße,
    gegse.-

  • Hallo gegse.,
    ok, dann könnte das also stimmen, das das Display hier ein Eigenleben hat. Das RAM darf nur handwarm werden, wenn es heiß wird, dann liegt entweder ein Kurzschluss in der Umgebung vor oder es ist defekt. Wenn Du einen Defekt vermutest, kneif das Teil raus (mit einem feinen Seitenschneider) und baue, wenn der Platz es zuläst, einen Sockel mit gedrehten Kontakten (bessere Qualität) ein. Wenn Du das RAM nicht bekommen kannst, versuche es vorsichtig ohne Abschneiden auszubauen, Wenn Du ein Datenblatt (Anschlußbelegung) des RAMs hast, vergleiche es mal mit dem gängigen 6116 (2K*8), das hat aber ein breiteres Gehäuse.

    Gruß

    EMUD

    - - - Aktualisiert - - -

    Hallo,
    kleiner Nachschlag: das RAM hat die Anschlussfolge wie der Industriestandart, also passt da fast alles rein, was 2K*8 statisch ist und ein 300mil Gehäuse hat. (naja, es sollte schon 35 Nanosekunden haben ...)

    Gruß

    Emud

    P.S. Morgen bekomme ich eine Satorius A200S, natürlich defekt

  • Guten Tag.


    aktueller Bericht:

    So, nun habe ich endlich die Stecknadel im Heuhaufen gefunden, nämlich das Datenblatt des SRAMS VT20C18-35PC
    (-Schade: >Meldung, diese Datei sei zu groß für hier...geht nicht hochzuladen.)

    Dann bin ich der Idee nachgegangen, es könnte an der leeren backup-Batterie liegen (für Speicher etc; 3 V);
    leider brachte eine externe Spannungsquelle von 2,8 V aber nichts an dieser Stelle.

    Dann fand ich heraus, daß das originale Netzteil eine erheblich zu hohe Spannung produziert (??, denn es ist nur ein Trafo
    mit 4 Gleichrichterdioden -wie kann denn das sein?)
    Ich ging der Frage nach, ob dadurch, daß ich nur die einzelne Hauptplatine betrachte, vielleicht die Strombelastung zu gering sein könnte,
    und in der Folge die Versorgungsspannung also zu hoch.
    Leider brachte auch das Zusammenbauen aller Platinen keine Reduzierung der Versorgungsspannung insgesamt.
    Die einzelnen geregleten Teilspannungen (insgesamt 5 Spannungsregler) sind jedoch korrekt, so scheint es mir.

    Der Speicher (SRAM. s.o.) wird mir immer noch ... ein bißchen zu heiß...-

    .....

    "P.S. Morgen bekomme ich eine Satorius A200S, natürlich defekt "
    >aha, also bei Dir auch viel Arbeit in Aussicht.-

    Ich melde mich wieder, wenn ich mehr weiß.
    Liebe Grüße,
    Gerhard.-

  • Hallo Gerhard,
    bitte bedenke bei der Spannung am Netzteil bitte folgendes:

    1. hinter den Dioden liegen (fast) immer Elkos, und diese können sich auf den 1,4 fachen Wert der Effektivspannung aufladen, wenn keine Last anliegt.
    2. zu Zeit der herstellung der waage hatten wir vermutlich 220V, heute 235V , das erhöht auch die Spannung

    Wenn die Spannungen an den Reglern stimmen, ist alles ok.

    Wenn Du ein Oszi hast, könntest du mal die Datenleitungen am EPROM ansehen, da sollte auf allen ein wildes Gewusel an Signalen zu sehen sein.
    Die Adressleitungen sehen etwas geregelter aus, aber auch chaotische Signale.

    Gruß

    EMUD

  • Guten Tag.

    So, ich melde mich wieder für einen Zwischenbericht.

    1) Ja, das ist natürlich klar; ein Elko lädt sich auf Wurzel 2 auf der Nennspannung.
    Ich vermute fast, das mir vorliegende Netzteil könnte nicht das originale sein;
    es ist 14,5 V Ausgangspannung vermerkt, bringen tut es ca. 23.-V.
    Es sind tatsächlich nur die 4 Gleichrichterdioden dort an Bord, kein Elko.
    Die ganze Reglerschaltung befindet sich auf der Haupplatine.
    Dort liegen nach Regelung indes immer noch über 20 V an; es mag aber doch stimmen,
    da ja auch +/- 18V bereitgestellt werden.
    Für den kleinen 5V-Regler eine ganz ordentliche Dauerbelastung -und der bleibt für den Stand-by-Betrieb immer an.
    (Mal schauen, ob ich das mal verändere).-

    2) Viel wichtiger -und ein heißer Tip: Stichwort "Logik-Analysator".
    (eine kleiner von "Saleae", via USB).
    Damit konnte ich schon mal feststellen, daß der SRAM-Chip wohl in Ordnung ist.
    Das EPROM wohl auch.

    3) Das seltsame "PAL" von MHS, nämlich das " 400G82-5". scheint mit sehr von Bedeutung zu sein,
    da es diverse EingangsImpulse (und eben auch den klemmenden Aus-Ein-Impuls vom Schalter auf der Display-Platine) koordiniert weiterzuschalten die Aufgabe hat.
    Unterlagen für dieses IC zu bekommen, erweist sich als sehr schwierig; ich bleibe am Ball.

    4) Die Leistungs-MOS-FETs (nur 2) sind in Ordnung.
    5) Oszi habe ich natürlich, und damit lassen sich wunderbar alle Signalformen auch an den Prozessoren darstellen.-

    ...Ich versuche nun den Weg dieses Ein-Aus-Schaltimpulses zu rekonstuieren hin zu demjenigen MOSFET,
    der alle Spannungsregler mit Ausnahme des 5V-Reglers schaltet.
    Denn hier versackt dieser Schaltimpuls:
    Das Gerät läßt sich nicht auschalten, es bringt deswegen die Fehlermeldung,
    aber ohne daß die Beleuchtung des Displays leuchtet.
    (Ich vermute auch, daß deswegen das SRAM zu heiß wird.)

    ...huii, ganz schön schwierig -und das alles ohne Schaltplan.
    Wie geht es Dir mit Deiner neuen Satorius A200S ?

    Liebe Grüße,
    gegse.-

  • Hallo Gerhard,

    die lebt! das hatte ich nicht gedacht, aber das Teil funktionert. Hat zwar noch Schönheitsfehler, ist aber sonst ok.
    Aber zu deiner Waage : Ein RAM, das heiss wird (wenn auch diese Ausage sicher relativ ist), müsste ja laut Datenblatt dauerhaft aktiv (enabled) sein, sonst würde es nicht so warm werden. Schau Dir die Signale einfach mal an, ob die sinnvoll sind (ob Logikpegel eingehalten werden, ob /WR, OE und sonstige Signale irgendetwas machen ... ) So kannst Du sehen, ob der Rechner noch irgendetwas sinnvolles macht. Auf jeden Fall musst Du an den /CE und /OE des EProms Signale bekommen, ebenso an denen des RAMS. Ein Problem am PAL wäre nach meiner Erfahrung seltener als ein RAM - defekt.

    Wie hast Du das SRAM getestet? Hast Du das EPROM ausgelesen? (woher west Du, das es ok ist?)

    Naja, am Wochenende ist ja Zeit, das Wetter ist nicht so doll,

    viel Erfolg!

  • Guten Abend.

    So, habe wieder was weitergearbeitet.

    1) Die Temperatur beläuft sich am höchsten Punkt auf dem SRAM auf 54,6 Grad C.
    Finde ich zu hoch.

    2) Ich stelle hier ein paar "screenshots" rein vom Logik-Analysator, gemacht vom SRAM.

    CH0=W; CH1=G; CH2=E.jpgCH 0-2 = A8 - A10.jpgCH 0-7= A0-A7.jpgCH 0-7 = DQ.0---DQ. 7.jpg

    Hierzu die Erklärung, daß auf der ersten Hälfte der Bilder die An-Aus-Taste gedrückt wurde, die nach 1 sec. losgelassen wurde.
    Der Gedrückt-gehaltene Zustand ist eine Art undefinierter Zustand, da das eigentlich so nicht gemacht wird.

    Bilder also von den Anschlüssen
    a) (nicht-)W (=WE), (nicht-)G (OE) und (nicht-)E (=CE) -wobei der Anschluß E (=CE) auf Masse liegt, weshalb nichts zu sehen ist (Nullinie),
    und dieses wäre noch zu erforschen!

    b) A8, A9, A10
    c) A0 bis A7
    d) DQ 0 bis DQ 7

    Insgesamt sehen die Kurvenzüge sinnvoll aus, bis auf den einen, der wegen der fragwürdigen Masseverbindung nicht zu sehen ist,
    und dann der DQ5, der ebenfalls fehlt. (?)

    3) Das EPROM habe ich noch nicht getestet -außer via Oszi-; den "Brenner" zum Auslesen hatte ich indes bestellt/ist unterwegs (China...)

    ......

    Wunderbar, daß Deine Waage wenigstens funktioniert.
    Wunderbar wäre es ebenfalls, wenn mal ein lieber Mensch von Sartorius diese Sachen hier lesen würde, und ein Herz hätte,
    mal eben die alten Schaltpläne rauszurücken.
    Bastler stellen doch keine ernsthafte Konkurrenz für so eine Firma dar.

    Also, viel zu tun.
    Liebe Grüße,
    und ein schönes Wochenende.
    Gegse.-

    Einmal editiert, zuletzt von gegse (5. August 2016 um 21:00)

  • Hallo Gerhard,
    nun bist Du sehr nah dran. Das Signal an D5 ist, wenn kein Messfehler vorliegt,
    falsch. In Verbindung mit der hohen RAM Temperatur deutet alles auf einen Fehler
    am Datenbus Hin. Da das System ja auf den Taster reagiert, ist vermutlich das PAL
    nicht das Problem. Irgendwas sorgt da für ein LOW auf D5. Kann also das RAM, der
    Prozessor das Eprom oder eine andere Komponente am BUS sein. Ich glaube aber an
    ein Fehlerhaftes RAM.

    Viel Erfolg!

    Gruss

    EMUD

  • Guten Tag.

    Herzlichen Dank für Deine Nachricht.
    Ja, ich könnte mir langsam auch sowas vorstellen.
    "Meßfehler" glaube ich kaum noch, da ich den Versuch/die Versuche mehrfach wiederholt hatte.

    D5 stellt ja das Signal am "DQ 5" dar, das ist lt. Unterlagen eines von den sieben "Data Inputs/Outputs",
    und hier erscheint also nichts...-

    Ok, ich habe mir vorhin "in der Bucht" ein paar passende SRAM s bestellt (mit Zugriffszeiten von 15-20 ns).
    Wenn die hier sein werden, werde ich mich ans Ersetzen machen, natürlich in eine Steckfassung diesmal.

    Überdies: Seltsam ist aber auch, daß die Fehlermeldung an sich, also das "Err 110", erscheint, obgleich das EPROM ausgesteckt ist (s.o.).
    Woher also bekommt der Professor auf der Display-Platine diese Datei?
    Denn auf der Bedienungsplatine finde ich nirgends einen Speicher-IC.

    Ich melde mich, wenn es hier weitergehen wird.
    Bis dahin wünsche ich ein schönes Wochende, und vielen Dank

    Gegse.-

  • Hallo Gerhard,
    die Antwort ist einfach :
    Der Displayprozessor kommuniziert mit dem Mainboard, und wenn nichts kommt, dann gibt er einen Error (communication time out Err110). Da dieser nicht aus dem EPROM kommt, ist er auch kaum bekannt. Der Displayprozessor ist also ein kundenspezifisch programmiert (das ROM ist integriert!). Der müsste also den Error auch bringen, wenn man das Display nur mit Spannung und Resetsignal versorgt.

    Im übrigen, gute Arbeit bisher, anders kann man Fehler in Geräten ohne Unterlagen nicht suchen.

    P.S. Bitte gedrehte Sockel verwenden.

    Gruß

    EMUD

    Einmal editiert, zuletzt von EMUD (6. August 2016 um 14:37)

  • Guten Abend, nochmals.

    Aha! :
    "...(communication time out Err110). Da dieser nicht aus dem EPROM kommt, ist er auch kaum bekannt.
    Der Displayprozessor ist also ein kundenspezifisch programmiert (das ROM ist integriert!)...."

    >jetzt verstehe ich auch, weshalb ich die Erwähnung der Fehlermeldung "Err 110" nur ein einziges Mal,
    und das auch nur bzgl. einer ganz anderen Waage von Sartorius, finden konnte.


    2) "...Im übrigen, gute Arbeit bisher, anders kann man Fehler in Geräten ohne Unterlagen nicht suchen.
    P.S. Bitte gedrehte Sockel verwenden. ..."

    Herzlichen Dank für das Lob; es ist schon wie ein Fischen im Dunkeln, und natürlich mit sehr viel Intuition.
    Ich mache solche verrückten Sachen aber auch schon seit vielen Jahren...Reparaturen von "Unmöglichem". :)
    Und, ja: gedrehte Sockel, klar.

    Nochmals Vielen Dank, und bis bald.-
    Gerhard.-

  • Guten Abend.

    So, nun melde ich mich wieder.

    Ich hatte gestern das SRAM ausgebaut, und das war doch ein bißchen pfriemliger als erwartet,
    da es sich ja um ein gutes IC handelt, das relativ dicke Beinchen (PINs) hat.
    Deswegen konnte ich sie nicht mit Seitenschneider durchtrennen -war auch zu eng alles.
    Ich hatte es noch für Untersuchungen retten wollen, das ging jedoch dann doch nicht;
    ich hatte es sozusagen "rausgeflext".
    Dabei entstand ein kleiner Schaden an drei Leiterbahnen/Anschlüssen zu den IC-Lötpunkten,
    der aber per mikrochirurgischem Löten unter'm Mikroskop gut saniert werden konnte.

    Heute baute ich eine gute Steckfassung ein, und vier neue SRAM s sind heute ebenfalls angekommen zur Auswahl.
    Ich baute ein gutes von "Cypress" ein...
    >und sie geht wieder!
    Die Waage ist augenscheinlich höllisch empfindlich.

    Ja, und herzlichen Dank für Deine wunderbare Begleitung!
    Das hatte mir doch wirklich sehr geholfen.
    Die Suche hat sich sehr gelohnt.

    Ich habe ein Bedienungshandbuch, aber leider nur auf Englisch.
    Vielleicht frage ich noch mal bei Sartorius nach einem auf Deutsch.
    Da bleibt noch viel zu tun, um das Programm zu verstehen, insbesondere ist eine Art von Kalibrierung eingebaut,
    die nicht unterbrochen werden zu können scheint.
    Auch blinkt das Waagenzeichen fortwährend. (?)
    Welches könnte eigentlich das Baujahr dieser RC-210D sein?


    Jetzt gibt es noch ein paar Fragen:
    1) Es gibt ein Interface auf der Platine für einen PC bzw. Druckeranschluß (seriell)
    Wenn ich dieses einstecke, scheint jedoch alles wie stillgelegt, und auch die Displayanzeige erscheint nicht mehr.
    Was könnte dies für ein Zusammenhang sein?
    Und hier weiterführend:
    Gibt es eine Software, die ich dazu verwenden können, um Gewichtsveränderungen über die Zeit im PC abbilden zu können?

    2) Ursprünglich war zwischen den Metallplatten, die die beiden Platinen tragen,
    jener schwarze Schaumstoff eingesetzt, das sich dann völlig zersetzt hatte,
    und den ich natürlich entfernte.
    Das Zeug wirkte wie dieses antistatische Moosgummi für IC-Transport.
    Hatte das eventuell die Aufgabe, irgendwie Temperatur-kompensierend zu wirken?
    Und sollte ich da wieder etwas einbauen in dieser Richtung?

    3) Mittlerweile ist auch ein "willem-programmierer" hier eingetroffen (aus der "Bucht"/China)
    Die Idee, das Programm zu sichern, erscheint mir sehr gut, indes habe ich auch die Sorge, daß etwas kaputtgehen könnte.
    Das EPROM heiß "AM 27C256-75DC 025X5HM " von AMD 1986, ein UV-Fensterhaltiges EPROM.
    Ich habe noch keinerlei Erfahrung mit sowas... (?)

    ...Ja, und neulich konnte ich eine alte Sartorius Selecta-Standart von 1962 sehr günstig erwerben.
    Ich hatte auch sie restauriert, justiert, und sie geht wunderbar.
    Dafür konnte ich sogar aus dem Archiv die Original-Unterlagen bekommen (in Kopie natürlich).-

    Wohlan.
    Gut geworden.-

    Herzlichen Dank, und einen schönen Abend.
    Gegse.-