Elektron. Sartorius-Laborwaage v. 1986 justieren?

  • Huhu,

    mal eine generelle Frage: Wie funktioniert die Justage bei diesen alten, gelb-orange-farbenen Sartorius-Modellen mit den grünen Leuchtzahlen? Gibt's da Stellschrauben? Hab gerade leider kein Foto und nicht die exakte Bezeichnung zur Hand (irgendwas mit MP, und Wägebereich ist auf jeden Fall 600g mit 0,01 und umschaltbar auf 60/0,01g). Würde mich nur schon mal vorab interessieren, ob und wie die Justage grundsätzlich möglich ist. Fehler liegt bei 100 g bei 5 g und bei 500 g bei 25 g (zu wenig).

    Danke im voraus,
    Eumel :D

  • Schon mal probiert, lange die Tarataste zu drücken ?
    Nach einigen Sekunden kommt bei mir das Justagegewicht, welches die Waage benötigt.
    Bei meiner Waage geht das so zu justieren :roll:

  • Wow! Echt? Nein, hab ich noch nie probiert; werde das sofort Montag nachholen und hier darüber berichten. Danke für den Tipp!

  • So, hier nun die Details: Baujahr ist 1984 (ich hatte mich zunächst falsch erinnert). Das lange Drücken der Taste T bringt leider nichts. Hat jemand noch einen Tipp, wie die Justierung vonstatten geht? Vielen Dank,

    Eumel :P

    • Offizieller Beitrag

    Ohne eine genaue Bezeichnung (Typenbezeichnung) wird es sehr schwer zu helfen. Sartorius hat hunderte von Modellen mit grünen LED Zahlen gebaut und man kann pauschal nicht sagen, wie deine Waage justiert wird. Wäre mehr ein Ratespiel.
    Aber auf der Waage muss eine Typenbezeichnung stehen. Entweder auf der Waage selbst oder auf dem Typenschild. Dies kann auch auf dem Boden der Waage angebracht sein

  • Ach, ich Trottel, die Typenbezeichnung wollte ich da oben schon mit hingeschrieben haben, hab's dann aber vergessen...

    Also, es ist eine Sartorius 1219 MP. Die Seriennummer endet auf 34, das heißt wohl März 84.

    Weißt Du, ob es da Justiermöglichkeiten gibt? Danke schon mal.

    Eumel :D

    • Offizieller Beitrag

    Habe mich erst selber schlau machen müssen, wie das gehen könnte.
    Aber selbst bei der Sartorius 1219 MP gibt es verschiedene Versionen.
    Schau mal auf die rechte Waagschale, ob sich dort zwei kleine Deckel befinden. Wenn ja diese entfernen und hinter den Öffnungen befinden sich zwei Drehpotis. Der eine ist für die Neigung, der andere für die Linearität.
    Es kann aber auch sein, das sich auf der Vorderseite der Waage ein kleiner Deckel befindet, hinter dem nur 1 Drehpoti sich befindet. Dieser wäre dann für die Neigung (Bereich)

  • Ah ja, richtig, rechts sind zwei Kunststoffkappen, die man abmachen kann, und links ein weitere. An einer der beiden rechten konnte ich die Anzeige von 472,69 g bei Soll = 500,00 g auf 473,00 g hochbekommen, danach war der Stellbereich des Potis erschöpft. Allerdings hat sich mittlerweile ein ganz anderes Problem aufgetan: Die Waage zeigt nur noch - 0,00 g, reagiert auf keine Waageschalenbelastung mehr. Das Klack der Wägezelle beim Ein- und Ausschalten ist auch weg. Woran das jetzt bloß liegen mag?! Ich hatte am hinteren Ende mal die Schrauben dieser gabelfötmigen Hebelkonstruktion gelöst, die zur Wägezelle hinführen... :?

    Aber schon mal besten Dank, admin! Vielleicht hast Du ja sogar noch eine Idee, warum die Waage nun gar nicht mehr reagiert.

  • Nein, das ist ja das Verrückte; die Koppelbänder sind alle ok, und die Position habe ich wieder exakt hergestellt (läßt sich auch praktisch gar nicht verändern, da keine Langlöcher o. dgl.). Wozu sind denn die zusätzlichen Schrauben in der Gehäusewand, wo die Hebel angebracht sind (ich meine jetzt nicht die Hebel-Befestigungsschrauben, sondern welche daneben, die in besagter Wand eingelassen sind)...=Eric Clapton?

  • Hallo Bin Neu hier

    noch intresse an fehler zu 1219MP ?

    Die schrauben die gelöst hast sind warscheinlich für die Eckenlastjustierung

    Wenn Keine Anzeige und Spannungsversorgung in ordnung Befindet sich die Waage in Überlast !

    Ich vermute mal das ist durch das lösen der Schrauben gekommen.

    Die Waage sollte bei 600 g eine Anzeige von 600,05 - 600,65 haben

    Wenn du einen fehler von 5 g hast sieht es schlecht aus,
    wie du selbst erkannt hast reicht die Feineinstellung über den Poti nicht aus, auf der platine müsten dipschalter sein die sind fürs grobe.

  • Hi,
    mittlerweile ist ja doch etwas Zeit ins Land gegangen,
    wenn du wirklich die Ecklast-Schrauben gelöst hast...
    dann wird es zumindest recht schwer das wieder in Ordnung
    zu bekommen. per Forum-Beiträgen sowieso.


    Ok, also ans Werk.
    Es gibt mehrere Fehler, die du begangen haben könntest:

    Anstelle des Bereichs-Potis könntest du z.B. das LIN-Poti erwischt
    haben. Dann würdest du eine unlineare Abweichung im Bereich haben.
    Eigentlich müsste das System dann aber noch korrekt einschwingen... hmm


    Also hoffen wir mal, dass du einfach "nur" (wie auch immer) die Vorlast
    verstellt hast, da ja das System offenbar nicht mehr einschwingt
    (das "Klacken" beim Ausschalten ist der Spulenträger, wenn er in
    Ruheposition fällt), halte ich das im Moment für die wahrscheinlichste
    Fehlerquelle.

    Es gibt bei der 1219MP die Möglichkeit einer mech. Vorlast-Justage.

    -Waage öffnen, Schirmblech und Messwiderstand abschrauben (den
    Widerstand aber NICHT ablöten o.ä.!)

    -Am Spulenmagnet sollte oben auf der der "Vorderseite" also Richtung
    Anzeige, ein horizontales Blech mit einer Madenschraube und
    damit fixiert eine Feder sein.

    -Diese Feder bestimmt die Vorlast der Waage:

    -Zur Justage der Vorlast einfach (aber vorsichtig!) die Madenschraube
    anlösen und die Feder stauchen / entlasten und in der neuen Position
    die Madenschraube wieder anziehen.


    Die Vorlsast kontrollierst du so:

    Waage MIT Wägeteller ans Netznehmen und einschalten:
    Wenn der Spulenträger sichtbar einschwingt (oder halt beim Ausschalten
    klackt) bist du auf dem richtigen Weg.

    Bei Anzeige 0.00g den Teller abnehmen.

    -Hast du eine Fabr.Nr VOR 2812999:
    Sollte der Wägewert nun zwischen -2.50 und -4.00 liegen.


    -Hast du eine Fabr.Nr NACH 2901001:
    Waage MUSS im kleinen Messbereich sein!
    Musst du ein Voltmeter (Ri > 20kOhm/V) an den Widerstand
    oberhalb der beiden Potis anschließen.
    Der Messwert sollte im Bereich -225mV bis -270mV liegen


    Wenn dem nicht so ist, wieder vorsichtig und in kleinen Schritten mit der
    Feder justieren.

    Wenn du soweit kommen solltest, schreib einfach nochmal und wir schauen ob wir das alte Schätzelchen wieder fit bekommen!

    lg,
    Kasi


    PS: Was mir eben noch einfällt,
    Irgendwo am Spulenträger (meistens in der nähe der Spule selbst) sind
    2 oder 3 kleine goldene Fäden angelötet.
    Wenn einer davon gerissen ist, bekommt die Spule kein Signal mehr und kann auch nicht einschwingen.

    Kontrolliere das mal als erstes! Nicht dass du aus Versehen einen Faden
    beschädigt hast und wir hier mit Kanonen auf Spatzen schießen.